domino Rundbrief

Juni 2023

Liebe domino Freunde,

Nach über 3 Jahren „Corona- Pause“ konnten wir endlich wieder die domino-Schulen in Bangladesch besuchen. Lukas Di Nunzio, Roland Thiele, Conny und Günter Hänssler waren im März für eine Woche in Bangladesch. Getrud Stadler, Elfriede und Fritz Schuler konnten dann im Mai die domino Schulen besuchen. Für alle war es sehr ermutigend zu sehen, wie gut die Schulen in den vergangenen Jahren weitergeführt wurden und wie die Lehrer die domino Werte in den Schulen und ihrem Alltag integrieren und umsetzen. In diesem und im nächsten Rundbrief berichten wir von einigen unserer Erlebnisse:

Conny Hänssler berichtet:
Meine ganz persönlichen Eindrücke unserer domino Bangladeschreise im März 2023 Überwältigend waren für mich die herzliche Aufnahme, die vielen strahlenden Kindergesichter, die vielen unterschiedlichen Begegnungen, das fröhliche Treiben in den domino Schulen, die Motivation der Lehrer, die Teilnahme an einem großen Fest in Farabari, das Interesse an der Arbeit von domino von Seiten offizieller staatlicher Stellen, Geschäftsleuten, Nachbarn und und und…

Da ich einfach nicht alles erzählen kann möchte ich drei Begegnungen herausgreifen:

  1. Schon bei der Ankunft in Khochabari wurde mir gesagt: “Conny, da warten Frauen auf eine Begegnung mit dir!“ Es waren Mütter der Schüler, die mich ganz herzlich begrüßten. Plötzlich merkte ich, dass selbst ein Gesichtsschleier kein Hindernis für eine Begegnung ist, wenn die Augen darüber strahlen. Diese Frauen habe ich auch noch in den nächsten Tagen im Wartebereich der Schule immer wieder getroffen und unsere Begegnungen waren immer herzlich.
  2. Eine Lehrerin hatte mitbekommen, dass ich Ärztin bin. Sie fragte mich, ob ich ihre Mutter und die bisher erhobenen Befunde anschauen könnte. Natürlich konnte ich das. Und da stellte ich bedrückt fest, welche privilegierte Medizin wir in Deutschland betreiben können. In Deutschland hätte ich Physiotherapie und Medikamente, die das Immunsystem herunterfahren verordnet. All das war natürlich keine wirklich gute Idee in Bangladesch. So musste ich mich damit begnügen, Schmerzmittel dazulassen in der Hoffnung, dass die Qualität der in Deutschland vertriebenen Medikamente besser ist als die, die man in Bangladesch kaufen kann.
  3. In Noymail angekommen (ich war leider ein bisschen krank) kam eine Schülerin auf mich zu. Wir machten ein Selfie. Später, auf unserem Spaziergang durch die umliegenden Dörfer, begegneten wir ihr wieder. Sie zeigte uns ihr Elternhaus und wir machten ein Foto mit ihr und ihrer Mutter. Wochen später schrieb mir Elfriede, dass ihr eine Schülerin einen Brief für mich gegeben habe. Der Brief war von diesem Mädchen. Sie heißt Shorna und ist 11 Jahre alt. Ich bete für Shorna, dass sie eine gute Schulausbildung bekommt und danach einen Beruf erlernen kann.

Während ich schreibe merke ich, dass ich noch von unendlich viel mehr persönlichen Begegnungen berichten könnte. Wessen Herz voll ist, dem geht der Mund über! Ich danke Gott, dass ich diese Reise machen und Menschen in Bangladesch begegnen durfte.

Gertrud Stadler (Vorstandsmitglied) berichtet:
Es war überwältigend nach über 3 Jahren wieder in Bangladesch zu sein und an allen domino Schulen Lehrer zu treffen, die in der schwierigen Corona Zeit nicht nur durchgehalten, sondern auch die Schulen weiterentwickelt haben.
Die Schüler der 10. Klasse hatten ihr Abschlussexamen und gehen anschließend in eine staatliche Schule bis zum Abschluss der 12. Klasse. Wir haben sie gefragt, was für sie an der domino Schule wichtig war und was sie mitnehmen möchten. Spontan kamen folgende Antworten:

➢ …die Lehrer sind freundlich und behandeln uns fair;
➢ …mir sind die Werte wichtig, (z.B. Hilfsbereitschaft, Treue,
Ehrlichkeit, Vergebung, Ordnung usw.);
➢ …diese Werte haben wir zusammen mit unseren Lehrern im Alltag umgesetzt;
➢ … hier werden alle gleich behandelt, egal ob arm oder reich;
➢ …unsere Schule ist mit Abstand die beste in der Umgebung;
➢ … es fällt mir schwer, die Schule zu verlassen

Ich machte ihnen Mut, die Werte nicht zu vergessen, zu studieren und vielleicht als Lehrer an eine domino Schule zurückzukommen. Plötzlich zeigte einer der Jungs auf eine Mitschülerin und sagte: Sie wird nach dem Examen verheiratet. Wir dachten zunächst, dass er einen Scherz macht. Aber es war so. Sie weiß nicht wer ihr Mann sein wird und ob sie nach der Hochzeit weiter zur Schule gehen und studieren darf. Das hängt von ihrem Mann und den Schwiegereltern ab. Wir hoffen, dass es ihr erlaubt wird, denn sie ist eine sehr gute Schülerin. Eine Schülerin der 8. Klasse kam und hat sich verabschiedet, sie wurde am Tag vorher verheiratet und hat keine Möglichkeit, weiter die Schule zu besuchen.
Der Bericht einer Lehrerin hat uns dann auch Hoffnung gegeben. Sie erzählte, dass sie mit 14 Jahren verheiratet wurde, drei Kinder hat und als das Jüngste ca. 3 Jahre alt war hat ihr Mann ihr erlaubt, die Schule fertig zu machen und zu studieren. Er unterstützt sie bis heute und freut sich, dass sie Lehrerin an einer domino Schule sein kann. …weitere Berichte gibt es wie oben erwähnt im nächsten Rundbrief.

Herzlichen Dank für eure Treue durch Gebete und Spenden. Dank eurer Unterstützung können Kinder in Bangladesch eine gute Schule besuchen und fit gemacht werden für ihr weiteres Leben.
Ihr schafft Veränderung – Danke!

Mit herzlichen Grüßen aus Mosbach
Gertrud Stadler
domino Vorstand

domino im Internet: www.domino-stiftung.org

Spendenkonto:
Vereinigte Volksbank AG
Sindelfingen
IBAN:DE07603900000336366000
BIC (Swift Code): GENODES1BBV